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Faktencheck: Schützen die Corona-Impfstoffe vor der Delta-Variante?

2021-07-20 20:10:24

Faktencheck: Schützen die Corona-Impfstoffe vor der Delta-Variante?

 

In Großbritannien starben einige Menschen trotz Impfung an der Delta-Variante. Reicht die COVID-19-Impfung nicht mehr aus? Ein Blick auf die Fakten zeigt: Ja, auch komplette Impfungen schützen vor Delta.

Mindestens 259 Menschen, die an der Delta-Variante erkrankt sind, sind in Großbritannien bisher gestorben. Davon waren 116 Personen vollständig geimpft, so die neuesten Daten von Public Health England, einer Agentur des britischen Gesundheitsministeriums. Deshalb werden jetzt im Internet Fragen aufgeworfen: Schützt eine Impfung noch vor der Delta-Variante?

 

Die gute Nachricht zuerst: Ja, eine Impfung schützt noch.

 

Warum besteht trotz Doppelimpfung ein Restrisiko?

Keine der bisher zugelassenen Impfungen bietet einen hundertprozentigen Schutz vor einer Corona-Infektion – das belegen Studien seit Einführung der Impfungen. Vor allem Geimpfte mit Vorerkrankungen können sich möglicherweise, wenn auch mit geringem Risiko, anstecken – und im schlimmsten Fall sterben. Allerdings ist die aktuelle Sterberate in Großbritannien trotz steigender Corona-Infektionen noch sehr niedrig.

 

Deutschlands bekanntester Virologe Christian Drosten sagte im Juni im NDR-Podcast "Coronavirus Update": "Es gibt Fälle, in denen auch Doppel geimpfte sterben." Dann muss man sich genau anschauen, woran sie tatsächlich gestorben sind und wie die Diagnose gestellt wurde. Der hohe Anteil der bereits Geimpften unter den Toten ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung bereits vollständig geimpft ist – ebenso wie die oben erwähnte grundsätzlich sehr niedrige Sterblichkeitsrate. Zudem waren 116 der 118 Verstorbenen den Angaben zufolge älter als 50 Jahre.

Peggy Riese, Wissenschaftlerin am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, gibt im DW-Interview ein klares Beispiel: "Wenn 100 Prozent einer Bevölkerung geimpft sind, sterben auch einige Geimpfte." Das bedeutet nicht, dass der Impfstoff nicht sicher ist. Es schützt einfach nicht hundertprozentig.

 

Außerdem könnten einige Menschen trotz Impfung sterben, wenn die Impfungen nicht so gut ansetzten wie bei Menschen, die Immunsuppressiva einnahmen oder eine Transplantation erhielten, erklärt Georg Behrens, Professor an der Medizinischen Hochschule Hannover an der Klinik für Rheumatologie und Immunologie, im DW-Interview. Zudem lässt die Wirkung der Impfung nach einigen Monaten nach. „Manche Menschen können auch unter unglücklichen Konstellationen schwer erkranken“, sagt die Wissenschaftlerin. Die Impfstoffe schützen sehr gut – einen hundertprozentigen Schutz gibt es natürlich nie.

 

Eine Modellstudie legt nahe, dass die Impfungen allein im britischen Teil Englands rund 7,2 Millionen Infektionen und 27.000 Todesfälle verhindert haben. „Die Zahl der durch das Impfprogramm verhinderten Infektionen und Todesfälle ist nicht nur erstaunlich hoch, sondern wächst im Laufe des Impfprogramms exponentiell“, sagt Paul Birrell, einer der an der Studie beteiligten Wissenschaftler.

 

Gute Schutzwirkung bei vollständiger Impfung

Die im DW-Interview befragten Experten sind von der Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Delta-Variante überzeugt. „Die Impfungen sind fantastisch“, sagt zum Beispiel der Virologe Weber. „Die Immunantwort bei Geimpften, die die doppelte Dosis erhalten haben und entsprechend warten, ist im Durchschnitt höher oder wie bei Personen, die nach einer Infektion eine Immunantwort erhalten haben“, erklärt er.

 

Wissenschaftliche Erkenntnisse stützen die Einschätzung der Experten.

 

Wie das israelische Gesundheitsamt in einer Pressemitteilung mitteilte, ist die Wirksamkeit der BioNTech/Pfizer-Impfung gegen die Delta-Variante im Hinblick auf eine vollständige Infektionsprävention auf 64 Prozent gesunken. Auch verhindert die Impfung „nur“ eine Krankheit mit Symptomen zu 64 Prozent. Dennoch schützt die Impfung weiterhin 93 Prozent vor einer schweren Infektion mit Krankenhausaufenthalt. Wie das israelische Gesundheitsamt an die Daten kommt, ist nicht transparent. Auf Anfrage der DW hat die Pressestelle bislang keine näheren Angaben zum Vorgehen in der Studie gemacht.

Laut einer aktuellen kanadischen Studie zeigt der Moderna-Impfstoff auch einen relativ hohen Schutz gegen die Delta-Variante: Demnach bietet die Moderna-Impfung 14 Tage nach der ersten Dosis 72 Prozent Schutz. Zur Wirksamkeit nach der zweiten Dosis fehlen derzeit Daten.

Insgesamt zeigen die bisher veröffentlichten Studien zum Impfschutz von BioNTech, AstraZeneca und Moderna gegen die Delta-Variante große Unterschiede, wie der Vergleich zwischen Israel, Kanada, England und Schottland in der Financial Times zeigt.

 

Bisher gibt es wenig verlässliche Informationen über Johnson & Johnson. Die Impfung führt laut der von Johnson & Johnson in Auftrag gegebenen Studie mit nur 20 Probanden auch acht Monate nach der Vergabe zu einer "starken Immunantwort". Zur Wirksamkeit gegen Delta hat Johnson & Johnson jedoch noch keine Angaben gemacht. Auch zu anderen Impfstoffen liegen der Deutschen Welle keine weiteren Informationen vor.

 
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